Was passiert, wenn der Ehrgeiz groß ist, aber die Energie fehlt? Wenn wir wachsen wollen, aber am liebsten im Bett bleiben würden? In dieser Folge sprechen Anne und ich über die Spannung zwischen Selbstoptimierung und echter Selbstfürsorge, zwischen Leistungsideal und der Sehnsucht nach innerem Frieden. Und (neben einer kleinen Sex-Kursion) geht’s außerdem noch darum, einfach mal nur „sein“ zu dürfen. Ohne Kritik und Feedback von außen. Und umgekehrt auch zu lernen, mit den Widersprüchen und Unstimmigkeiten anderer Menschen zu leben und das auch alles einfach mal „sein“ zu lassen. Ein Einblick in das Leben zweier Frauen, die sich zwischen neuem Job, großen Plänen, banalen Verpflichtungen und emotionalen Begegnungen nicht selbst verlieren wollen und stattdessen lieber darauf setzen, dass es immer irgendwie weitergeht – auch wenn es sich manchmal wie eine ewige Talfahrt anfühlen kann.
Erfolg: Schwedenurlaub mit Fitnessfaktor

Anne war mit ihrer kompletten Familie in Schweden im Urlaub. Freiwillig. Ehrlich! Und schön war’s auch noch! Die fast ekelhaft idyllischen Insta-Fotos sind der Beweis. Doch was Anne wirklich zum Strahlen bringt, ist nicht die schwedische Familienidylle – sondern ein enormer körperlicher Erfolg: 50 Minuten laufen am Stück! Nicht schlecht, Frau Specht! Kann frau schon sehr stolz auf sich sein.
Abgrund: Hallo 40 Stunden Job, bye-bye selbstbestimmter Tagesablauf
Es ist ja so: neue Jobs sind gut. ABER: Den neuen Job in einem Monat anzufangen, in dem sonst wirklich jeder im Urlaub ist – inklusive meines Sohns – ist halt schon ein bisschen gemein. Erstens bin ich nicht komplett immun gegen Reiseneid, und zweitens war auch einfach mal so gut wie niemand hier, mit dem man Abends auch einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Ein weiterer Abgrund-Aspekt: plötzlich ist es vorbei mit dem selbstbestimmten Tagesablauf. Zeit für Sport wenn man gerade einen Energieschub hat oder irgendwas zwickt oder man einfach frische Luft braucht? Nope. Oder zumindest nur bedingt … die frische Luft lässt sich immer irgendwie einbauen. Ich sag’s wie’s ist: Daran muss ich mich noch gewöhnen.
Erfolg: Hallo 40 Stunden Job, bye-bye
Nein, das ist kein Copy & Paste Fehler. Mein neuer Job stellt gleichermaßen einen riesigen Erfolg für mich da. Für mich bedeutet er ein neues Kapitel, eine neue Herausforderung, aber mit mehr Struktur und Sicherheit. Genau das, was ich gerade brauche – und das fühlt sich gut an. Und auch wenn ich gerade nicht viel auf die Kette bekomme außer im neuen Job anzukommen – dennoch schaffe ich es, relativ gnädig mit mir zu bleiben. Mir zu erlauben, nicht sofort alles komplett ausgekaspert haben zu müssen, sondern nach und nach neue Lösungen zu finden und Routinen für unseren neuen Alltag aufzubauen. Ich bin im Keks-Modus. Und das fühlt sich ebenfalls sehr gut an.
Abgrund: Hormone sind Arschlöcher

Hast du dich schon mal gefragt, warum du plötzlich so oft am Tag und so heftig die gesamte Gefühlspalette durchläufst, dass du nicht mal hinterherkommst, das Ganze mit ChatGPT auszudiskutieren? Ich dachte einfach nur, ich würde gerade auf mein Leben nicht klarkommen. Dann ging mir – natürlich während eines Gesprächs mit Anne, meinem Orakel – ein Licht auf: Ich durchlaufe gerade eine Hormonumstellung! Und Hormone sind Arschlöcher! Sofort war ich wieder eine Spur ruhiger. Denn wenn gar nicht ich und mein emotionaler Analphabetismus das Problem sind, sondern eine chemische Reaktion in meinem Körper, die früher oder später hoffentlich wieder runterköcheln wird – dann scheint alles plötzlich gar nicht mehr so schlimm.
Erfolg: Weg mit den Performance Tipps – zumindest mit den Business-lastigen
Ich höre sehr gerne und sehr oft Podcasts. Im Auto, beim Gassi gehen, abends auf der Couch. Bisher lag mein Fokus ganz stark auf Performance, Wissenschaft und neuen Erkenntnisse, die ich für mich selbst anwenden kann. Im Grunde ging es also viel um Optimierung. Kann und will ich gerade gar nicht mehr. Das einzige, was geht: Ella und Jasper dabei zuhören, wie sie sich völlig ungeniert und empathisch über Sex unterhalten – Praktiken, Probleme, Ängste, Urlaubserlebnisse. Finde ich herrlich befreiend und lebensbejahend. Lässt das Wäschefalten wie im Flug vergehen. Und ganz nebenher lernt man auch doch wieder was.

Ein weiterer Aspekt, den Anne und ich während unserer kurzen Sexkursion herausarbeiten: wie schön, dass solche Podcasts es schaffen können, Zugang zu einem leider immer noch sehr schambehafteten Thema zu geben. Ist es nicht so, dass gerade Männer in Sachen Sex einem viel größeren Performance Druck ausgeliefert sind als Frauen? Und dass es immer noch gerade Männern oft schwerfällt, Probleme offen anzusprechen – seien sie nun sexueller Natur oder nicht? Ella und Jasper – nur weiter so!
Hier kannst du dir komplette Folge anschauen bzw anhören:
