#3 Sich selbst suchen, finden, lieben lernen – Starke Zitate, die uns verändert haben | Purpose. Power. Perspektiven. Podcast.

Welche Worte bleiben hängen – und warum? In dieser Folge von Purpose. Power. Perspektiven. sprechen Anne und ich über Zitate und Gedanken, die uns zum Nachdenken gebracht haben. Über Selbstzweifel, Sichtbarkeit, Perfektionismus und die Frage, wie man sich selbst nicht verliert in der Welt. Es geht um verletzliche Zwischenstände, das Vertrauen in kleine Schritte – und darum, was uns dabei helfen kann, die eigene Perspektive zu verändern. Eine Folge über Selbstwirksamkeit, Identität und den Mut, zu seinen Wünschen und Bedürfnissen zu stehen.

“Don’t shrink. Don’t puff up. Just stand your sacred ground.” Brené Brown, The Power of Vulnerability

Der Grund, warum ich mich bei diesem Zitat komplett abgeholt fühle: Ich habe die Tendenz, in anderen Personen sehr schnell positive Eigenschaften zu erkennen. An und für sich nichts schlechtes – macht mich zur perfekten Ergänzung für deinen Hype Squad. Aber bei mir bleibt es leider nicht dabei. Ich gehe nämlich im nächsten Schritt gerne in den Vergleich. Und dabei verliere ich meistens.

Das heißt, ich stelle andere auf ein Podest, und schrumpfe daneben in mich zusammen. Schwierig. Etwas, an dem ich arbeite. Ich übe ganz bewusst in unterschiedlichen Situationen, mich selbst nicht kleiner zu machen, als ich bin, sondern mir stattdessen meiner eigenen Stärken (und Schwächen) bewusst zu sein und für mich einzustehen. Klappt nicht immer, aber immer öfter.

“Until you make the unconscious conscious, it will direct your life and you will call it fate.” Carl Gustav Jung

Sachen einfach hinzunehmen und diese als “Schicksal” zu bezeichnen, geht Anne komplett gegen den Strich. Weil diese Denke unsere Selbstwirksamkeit komplett aushebelt. Der zweite Aspekt, der bei diesem Zitat heraussticht: wir müssen es erstmal bewusst wahrnehmen, wenn uns gerade etwas unangenehmes passiert; zum Beispiel, wenn wir schlecht behandelt werden. Klingt für viele offensichtlich, ist es aber nicht. So etwas kann ganz schnell zum „Normalzustand“ werden. Wie zu enge Schuhe, die drücken. Wir merken manchmal erst, wie weh das getan hat, wenn wir die Schuhe ausziehen.

Therapie ist unserer Meinung nach ein fantastischer Weg, sich vieler Dinge bewusst zu werden, die wir davor nicht erkannt haben. Als ob wir die Matrix verlassen. Die VR Brille abnehmen.

„Progress over Perfection“

Ein moderner Leitsatz, der zu mehr Nachsicht mit sich selbst einlädt, und uns – zum Beispiel im Business Kontext, die Erlaubnis gibt, nicht in Schönheit zu sterben bzw. auf der Zielgeraden zu verhungern. Für mich bedeutet das, nicht zu versuchen, ALLE Eventualitäten abzuwägen und –  ALLES bis ins kleinste Detail perfekt zu machen, sondern stattdessen ins Machen zu kommen – mit kalkulierbarem, überschaubarem Risiko. Gerne im Rahmen kleinerer Proof of Concepts, bei denen nicht allzu viel schief gehen kann.

Auch im Privaten lässt sich dieser Leitsatz super anwenden. Zum Beispiel, wenn ich mir gesündere Verhaltensweisen angewöhnen möchte: mehr Sport (#BeastMode), bessere Ernährung, mehr Schlaf, weniger Binge Watching. Auch wenn nicht sofort die 180° Drehung stattfindet – kleine Veränderungen machen langfristig einen riesigen Unterschied.

„You can‘t hate yourself into a version that you love.” Tiny Buddha

Anne ist durch sehr dunkle Zeiten gegangen im Zuge ihrer starken Gewichtszunahme in ihren 20ern. Und erst nach einigen Abnehmversuchen, die aus dem Hass auf ihren eigenen Körper heraus entstanden sind (und wenig bis keinen Erfolg gebracht haben) , hat sie sich endlich die Frage gestellt: Was, wenn ich mir zu Liebe anfange, an meinem Körper zu arbeiten? Also aus der Motivation der Selbstliebe und Selbstfürsorge heraus?

Positive Affirmationen mögen sich zwar im ersten Moment manchmal schräg anfühlen, können aber eine erstaunliche Wirkung entfalten. Auch wenn Selbsthass definitiv für viele Menschen ein Motivator sein kann, lautet Annes Fazit dennoch : Wenn du es nicht tust aus Liebe zu dir selbst, kannst du es auch nicht aufrecht erhalten.

Der schlechteste Rat, den du je bekommen hast? – „Always be yourself.“ Jay Shetty und Trevor Noah, On Purpose

Meine erste Reaktion: HÄÄÄÄ? Ich werde schon seit sehr langer Zeit und auch ziemlich regelmäßig darauf angesprochen, dass ich sehr offen, direkt und authentisch bin – etwas, auf das ich immer stolz war, aber mit was ich mir auch schon öfter selbst Wege verbaut habe. Sei es in beruflichen oder privaten Situation, nicht jeder kann gut mit Direktheit umgehen. Nicht umsonst sind große Corporates dafür bekannt, dass diejenigen vorankommen, die innenpolitisches Geschick an den Tag legen. Und das bedeutet manchmal auch, eine Rolle zu spielen.

Nicht jeder Mensch kann mit Kritik oder offenem Feedback umgehen, auch wenn es wertschätzend gemeint ist. Und nicht jede Person schätzt offene, tiefgehende Unterhaltungen, die Verletzlichkeit voraussetzen. Ein Gespür zu entwickeln, in welchen Situationen man wie viel von sich selbst zeigen kann, wird mir auf lange Sicht bestimmt mehr helfen als auf Authentizität zu beharren.

Doch ich glaube trotzdem auch, dass die Magie in der Balance liegt, denn komplett verstellen ist mir erstens zu anstrengend und zweitens nicht gut für mein Seelenheil. Eine Umgebung, die dies voraussetzen würde, ist von Haus aus nichts für mich. Auf die Nuancen kommt es an. Und sich selbst die Erlaubnis zu geben, im Zweifelsfall auch einfach mal die Klappe zu halten.

“What other people think about you has nothing to do with you, and everything to do with them.”

Menschen betrachten ihre Umwelt immer durch ihren eigenen Filter, der gepräft ist durch ihre Erfahrungen und Begegnungen. Dieser Filter bestimmt, wie sie Sachen deuten und in bestimmten Situationen reagieren. Das heißt, wenn Menschen auf dich, dein Aussehen oder deine Persönlichkeit auf eine bestimmte Art und Weise reagieren, hat das selten wirklich was mit dir zu tun, sondern der anderen Person selbst.

Manche mögen uns, manche nicht. Warum uns manchen Personen nicht mögen, müssen wir auch nicht unbedingt verstehen. Wir kennen deren Filter nicht. Ist ein You-Thema. Was sagt uns das? Das People Pleasing sollten wir runterfahren. Tut uns nicht gut und bringt uns nicht weiter. Wir können es eh nie allen recht machen. Also können wir doch gleich daran arbeiten, uns so zu verhalten, dass wir am Ende des Tages mit uns selbst im Reinen sind.

Und noch ein Gedanke dazu: Wenn wir unser Fähnchen immer nach dem Wind drehen, also versuchen, gemocht zu werden und uns anzupassen, und dabei unsere eigene Persönlichkeit dabei hinten anstellen – wie sollen uns dann die Leute finden, die auf unserer Wellenlänge sind? Wie sollen diese Leute uns finden, wenn wir auf einer komplett falschen Frequenz senden?

“Don’t take failure as an easy way out.” (keine Ahnung, woher das kam – wir tragen es nach, falls wir die Quelle finden)

Ich spreche hier auf dem Blog, aber auch im Podcast offen darüber, dass ich Anfang des Jahres mein Unternehmen aufgeben musste, was nicht einfach für mich war. Dieses „Scheitern“ hat in mir extrem viel Scham ausgelöst, und sehr an meinem Selbstvertrauen genagt. Da habe ich erstmal einen Moment gebraucht, um mich zu sortieren und den „Kann ich nicht. Ich sollte das sein lassen. Was habe ich mir dabei gedacht?“ Gedankensumpf zu durchwaten.

Mittlerweile bin ich – nicht zuletzt wegen des Rückhalts und der Zusprache der fantastischen Leute, die ich glücklicherweise in meinem Leben habe – an einem Punkt, an dem ich nach vorne schaue, die positiven Aspekte sehen kann (ich habe mich getraut und UNFASSBAR viel gelernt – nicht zuletzt, dass ich bei der Finanzplanung deutlich konservativer werden muss), und wieder Vertrauen in meine Fähigkeiten gewonnen habe.

Dieses Scheitern und mein Umgang damit haben mir also wieder einmal bewiesen, dass ich über viele Fähigkeiten verfüge, aber eine der wichtigsten ist Resilienz.

„And I don’t want the world to see me – ‚Cause I don’t think that they’d understand – When everything’s made to be broken – I just want you to know who I am“ Goo Goo Dolls: Songtext-Ausschnitt aus dem Lied „Iris“ (1998)

Anne ist großer Fan von tiefen Emotionen. Das Gefühl, von einem anderen Menschen komplett gesehen zu werden – in deiner ganzen Komplexität – schafft tiefe Verbundenheit und Intimität. Aber Achtung! Wie oben schon erwähnt, kann nicht jede Person den Austausch tiefer Emotionen gut aushalten. Bevor wir unser Herz zu schnell verschenken  – sei es an Freunde oder PartnerInnen – halten Anne und ich daher ein gesundes Maß an Selbstschutz nicht ganz irrelevant; ein Konzept, das von uns beiden noch fleißig geübt und verinnerlicht werden muss, aber hey – zumindest sind wir uns des Aufholbedarfs bewusst. Und noch ein schöner Gedanke hierzu: Was wäre, wenn unser Selbstschutz-Mantra folgendermaßen aussehen könnte: Wer hat es verdient, in meinen Inner Circle aufgenommen zu werden, und wer muss draußen bleiben? Wir sehen da ganz großes Potenzial für empowernde Reality Shows in unserer Zukunft.

“Get your butterflies to fly in formation.” Dr. Lisa Feldman Barrett, Diary of a CEO

Das Kribbeln im Bauch, die Angst, die Anspannung – das Adrenalin, das dein Körper dir in Stresssituationen zur Verfügung stellt, kann ein machtvoller Beschleuniger sein, wenn du es kontrollieren und bewusst lenken kann. Aussage dieses Zitats ist also, zumindest laut unserer Interpretation: Lass dich von der Angst nicht überrennen. Arbeite lieber damit. Gib der Angst oder am besten der ganzen Situation eine andere Bedeutung. Channel your inner butterfly! Ein weiteres Zitat, das gut hierzu passt: „More often than not, being brave means doing it scared.”

Hier kannst du dir komplette Folge anschauen bzw anhören:

#3 Sich selbst suchen, finden, lieben lernen – Starke Zitate, die uns verändert haben auf Spotify

#3 Sich selbst suchen, finden, lieben lernen – Starke Zitate, die uns verändert haben auf YouTube

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert